Schutzfunktion

Der Wald leistet einen wesentlichen Beitrag zum Schutz unseres Lebensraumes vor Naturgefahren. An vielen Orten bewahren Schutzwälder tiefer gelegene Siedlungs- und Industriezonen sowie Verkehrswege und andere Infrastrukturanlagen vor Lawinen, Steinschlag, Rutschungen und Murgängen. Bedingt durch das langsame Wachstum der Bäume kann die Wirkung des Schutzwaldes jedoch nur mittel- bis langfristig aufgebaut werden . Schutzwalderhaltung und damit auch Schutzwaldpflege sind deshalb Aufgaben, die nachhaltig erfüllt werden müssen. Wegen der grossflächigen Wirkung ist dabei nebst punktuellen Anstrengungen an einzelnen Standorten ein kontinuierliches Engagement mit extensiven Eingriffen auf der gesamten Schutzwaldfläche von zentraler Bedeutung.

Andreas Götz, Vize-Direktor, BAFU

Der Wald als Schutzschild vor Naturgefahren

Schutz vor Lawinen

Der Wald verringert durch seine Wirkung das Anrissrisiko von Lawinen indem er die Bildung einer einheitlichen Schneedecke verhindert und die Oberflächenrauheit erhöht.

Schutz vor Steinschlag

Im Gebirge gehören Steinschlagprozesse zu den natürlich vorkommenden Naturereignissen und stellen für die Menschen wegen des spontanen Auftretens und der extremen Geschwindigkeit ein hohes Sicherheitsrisiko dar. Im Gebirge können Bergwälder langfristig Schutz gegen Steinschlag bieten.

 

Schutz vor Erdbewegungen

Der Wald schützt den Boden vor Erosion. Sein Kronendach schützt die empfindliche Humusschicht vor starken Niederschlägen, Austrocknung und somit vor der Verfrachtung von Nährstoffen durch Wind und Wasser. Sein Wurzelgeflecht armiert den Boden und hält ihn zusammen. Die Gefahr von grossflächigen Erdbewegungen ist auf gerodeten Flächen um ein vielfaches höher.

 

Schutz vor Murgängen

Schutz vor Hochwasser

Schutz der natürlichen Ressourcen Boden, Wasser und Luft

Schutzwaldpflege

Für einen starken Schutzwald!

An vielen Orten im Gebirge bewahren Schutzwälder tiefer gelegene Siedlungszonen sowie Verkehrswege und andere Infrastrukturanlagen vor Naturgefahren. Die Forst Region Leuk pflegt im Namen seiner Trägergemeinden und der Dienststelle für Wald und Landschaft die lokalen Schutzwälder. Dies geschieht nach klaren Richtlinien des Bundes und des Kantons. 

Schutzwälder müssen bezogen auf die vorherrschende Naturgefahr und die Eigenheiten des jeweiligen Waldes gewisse Anforderungen erfüllen, die nur mit gezielten Pflegeeingriffen nachhaltig gewährleistet werden können. 

Schneisen

Vermehrt trifft man in der Forst Region Leuk auf schneisenartige Öffnungen in den einst geschlossenen Waldbeständen. Mit diesen Schneisen werden die überalterten und instabilen Wälder kontinuierlich verjüngt. Durch die Entnahme alter Bäume wird dem jungen Wald mehr Licht und Wärme zugeführt, wodurch dieser besser wachsen und somit gestärkt seine Schutzaufgabe erfüllen kann. Zudem wird der Co2 neutrale und nachwachsende Rohstoff Holz geerntet. Die Schneisen werden gezielt auf die jeweilig gewünschte Sonneneinstrahlung ausgerichtet und so angelegt, dass kein Risiko durch die Naturgefahren wie Steinschlag oder Lawinen entsteht.

Liegende Baumstämme und hohe Baumstrünke

Bei den Pflegearbeiten werden gewisse Bäume auf einer Höhe von ca. 1.5 Metern gefällt. Stellenweise werden Baumstämme in einem Winkel von ca. 45° zur Hangfalllinie platziert. Diese Massnahmen fördern die Rauheit der Bodenoberfläche und vermindern somit das Lawinenanrisrisiko und das Schneegleiten. Zudem wird bei einem Steinschlagereignis den zu Tal donnernden Steinen durch den Aufprall auf das Holz Energie entzogen. 

Das koordiniert im Wald verbleibende Holz ist zudem eine Unterstützung für die jungen Bäumchen. Diese werden durch das Holz vor Steinschlag und dem kriechen der Schneedecke geschützt, welche die jungen Bäume beschädigen oder gar ausreissen kann. Auch im Frühling ist das verbleibende Holz eine Starthilfe für den jungen Wald, denn rund um die liegenden Baumstämme und Strünke schmilzt der Schnee durch die Wärmeaufnahme des Holzes bedeutend schneller. Gerade im Gebirgswald haben sich viele Baumarten auf eine sogenannte „Moderholzverjüngung“ spezialisiert. Infolge der lichtraubenden Pflanzenkonkurrenz ziehen es viele Bäumchen vor, auf den erhöhten und vermodernden Stämmen zu keimen, wo Sie einen Vorsprung gegenüber der Pflanzenvegetation haben.

Bundesamt für Umwelt (BAFU)

Abteilung Wald, 3003 Bern

Tel.: 031 322 93 11, Fax: 031 324 78 66

Weitere Informationen siehe Abteilung Gefahrenprävention (Internetzugang BAFU über das Fachgebiet «Naturgefahren»)

www.umwelt-schweiz.ch

wald@bafu.admin.ch

Schweizerische Gebirgswaldpflegegruppe GWG

Präsident Roland Métral, Fachstellenleiter Gebirgswaldpflege: Raphael Schwitter, Bildungszentrum Wald, 7304 Meienfeld

Tel: 081 / 303 41 22

www.gebirgswald.ch

Eidg. Forschungsanstalt WSL

Zürcherstrasse 111, 8903 Birmensdorf

Tel: 01 / 739 21 11, Fax 01 / 739 22 15

www.wsl.ch

... und ein besonderer Spaziergang der WSL durch den Schweizer Wald

wslinfo@wsl.ch

Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF

Flüelastrasse 11, 7260 Davos

Tel: 081 / 417 01 11, Fax: 081 / 417 01 10

www.slf.ch

dok@slf.ch

Nationale Plattform Naturgefahren PLANAT

Ländtestrasse 20, Postfach, 2501 Biel/Bienne

Tel: 032 / 328 87 40, Fax: 032 / 328 87 12

www.planat.ch

planat@buwal.admin.ch

Silviva

Die gesamtschweizerisch tätige Umweltbildungsorganisation SILVIVA (vormals CH Waldwochen / Découvrir la Forêt / Vivere il Bosco) fördert seit 1985 eine ganzheitliche Auseinandersetzung mit den ökologischen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Aspekten der Beziehung des Menschen zu seinen natürlichen Lebensgrundlagen.

Hallwylstrasse 29, CH-8004 Zürich

Tel: +41 44 739 21 91, Fax: +41 44 739 21 90

www.silviva.ch

info@silviva.ch

Gruppe Öffentlichkeitsarbeit Wald und Naturgefahren (GOWN)

Auftraggeber des Projektes Lernpfade schutz.wald.mensch

Präsident Peter Lienert, Kantonsförster, Amt für Wald und Landschaft, Flüelistrasse 3, 6060 Sarnen

Tel: 041 / 666 63 21, Fax: 041 / 660 95 77

wald-landschaft@ow.ch